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Aufbruch der Frauen im Buddhismus: Ist das Eis gebrochen?

Aufbruch der Frauen im Buddhismus: Ist das Eis gebrochen?

Eine Diskussionsrunde über die Herausforderungen für Frauen im Buddhismus, aufgezeichnet während des Rahmenprogramms zum Besuch des Dalai Lama 2014 im Congress Centrum in Hamburg, Deutschland.

Seit vielen Jahren fördert S.H. der Dalai Lama weltweit Frauen und ermutigt sie, auch Führungspositionen zu übernehmen und als spirituelle Lehrerinnen tätig zu werden. 2007 fand in Hamburg der Erste internationale Kongress buddhistischer Frauen statt. Wissenschaftlerinnen und buddhistische Gelehrte aus allen buddhistischen Traditionen untersuchten u.a. die Frage, welche Bedeutung Buddha den Frauen beigemessen hat und wie sie diese im Laufe der Jahrhunderte fortgesetzt und weiterentwickelt haben.

In dieser Podiumsdiskussion, die im Rahmen des Besuchs von S.H. des Dalai Lama im Congresscentrum in Hamburg im Jahr 2014 stattfand, spricht Dr. Thea Mohr über diese Themen mit der ehrwürdigen Thubten Chodron, Sylvia Wetzel, Dr. Carola Roloff und Geshe Kelsang Wangmo (Kerstin Brummenbaum), die als erste Nonne im tibetischen Buddhismus den Geshe-Titel erhielt.

Welchen Idealen folgen diese Frauen, mit welchen Schwierigkeiten sahen und sehen sie sich auf ihrem Weg der Gleichberechtigung konfrontiert? Worin bestehen die gegenwärtigen Probleme, und was haben diese Vorreiterinnen am Status quo verändert und damit anderen Frauen den Weg bereitet, einen Zugang zu BuddhaLehre zu finden? Was sind ihre Visionen für die Zukunft? In welche Richtung sollte die Entwicklung voranschreiten?

Thea Mohr: Einen wunderschönen guten Abend, wir freuen uns sehr, dass wir uns hier zu dem Thema “Aufbruch der Frauen im Buddhismus: Ist das Eis gebrochen?” zusammen gefunden haben. Und wir haben uns gedacht, dass wir zunächst hier in unserer Runde etwas miteinander diskutieren, aber dass wir Sie dann ab 8 Uhr in die Diskussion gerne mit einbeziehen möchten.

Vorstellung von Thubten Chodron

Ja, zunächst mal herzlich willkommen. Ich möchte Ihnen gerne die Teilnehmerinnen auf dem Podium vorstellen, und beginne mal zunächst mit Venerable Thubten Chodron. Sie ist 1950 in U.S.A. geboren, studierte tibetischen Buddhismus in Indien, Nepal, und ihre Lehrer waren seine Heiligkeit der Dalai Lama, Lama Zopa und viele andere. In Italien leitete sie das Tsongkhapa Institut, in Singapur das Amitabha Buddhist Center. Sie unterrichtet weltweit den Dharma. Sie war auch schon oft hier in Hamburg und hat Vorträge abgehalten und sie ist die Äbtissin von Sravasti Abbey, das ist in Nord USA im Staat Washington. Herzlich willkommen! Ich würde gerne mal nachfragen, wie bist du zum Buddhismus gekommen?

Ehrwürdige Thubten Chodron: I had gone traveling in Asia and saw a lot of Buddhist images and things in India [and] Nepal. [I] came back and put them in my flat so that people would think I was really special because I had been to far-out countries, even though I didn’t understand anything about Buddhism. And then in 1975, I went to a course led by Lama Yeshe and Lama Zopa, and the rest is history.

Thea Mohr: Dankeschön. Wie viele Nonnen leben in Sravasti? How many nuns?

Ehrwürdige Thubten Chodron: There’s ten of us.

Thea Mohr: Great we’ll come back to that later.

Vorstellung von Sylvia Wetzel

Dann möchte ich gerne Sylvia Wetzel vorstellen. Sie ist 1949 geboren, wenn ich das sagen darf, und sie ist ganz stolz darauf, dass sie immer noch zu den Achtundsechzigern gehört, ja? Sie war nämlich 1968 als sie sich mit politischen und psychologischen Wegen der Befreiung beschäftigt hat. Und mit 19 hat sie sich dem Buddhismus zugewandt und zwar der Tibetischen Tradition. Ihre Lehrer waren Thubten Yeshe Lama Zopa, Geshe Tegchok, Ann McNeil und Rigdzin Shikpo wenn ich das so richtig in Erinnerung habe.

Und zwei Jahre hast du auch als Nonne gelebt, und heute Morgen hast du uns erzählt, dass diese zwei Jahre dich nur strenger gemacht haben, härter gemacht haben. Und dass das nicht das gewesen ist was du dir vorgestellt hast wie man als buddhistische Nonne leben sollte.

Zusammen mit Carola, mit Jampa Tsedroen - und auf Lekshe kommen wir noch gleich - hast du die Sakyadhita Internationale Konferenz mit unterstützt, damals noch als Nonne, ja? Und in der Zwischenzeit bist du in Deutschland bekannt als Meditation mit innovativen und kreativen Methoden. Ich habe gerade gehört, wir haben es gerade in der vorangegangen Veranstaltung deutlich spüren können. Und du bist auch Mitbegründerin der Buddhistischen Akademie. Zahlreiche Publikationen hast du verfasst, allerdings immer mit einem kritischen Blick auf die Kultur und die Geschlechterrollen. Aber du bist auch eine Pionierin des Buddhismus. Herzlich Willkommen!

Gleich auch eine Frage an dich, wie bist du als “Achtundsechzigerin” zu dem Buddhismus gekommen?

Sylvia Wetzel: Im Frühjahr ’1977 habe ich in meinem Tagebuch geschrieben “Ich will endlich für was sein, und nicht immer dagegen” und ich leitete ’76 eine Frauen-Reisegruppe nach China um die Lage der Frauen dort zu untersuchen und habe mir überlegt, auf der Rückreisegucke ich mir mal Indien an. Eine Freundin von mir war ’XNUMX in Indien gewesen und hat mich unglaublich beeindruckt. Eine Ärztin. Mit ihrer Veränderung. [Und sie sagte] “Wenn du meditieren willst, geh mal nach Kopan.” Und am ersten Tag meiner Indienreise war ich im Dharamsala, kam in eine Tibetan Party im Ashram. Hat mir ein Junge gesagt der mich da auf der Straße traf “There’s a party in the tibet ashram, do you wanna come?”

Ich sagte, “Ja, Party immer gut, bei den Tibetern auch gut” — und saß in einer Guru Puja und hatte nach einer halben Stunde das Gefühl, ich bin zuhause und den Rest der Zeit verbringe ich damit zu verstehen, was da passiert ist.

Thea Mohr: Und vielleicht noch eine kleine Frage anschließend: diese Buddhistische Akademie, was macht die?

Sylvia Wetzel: Ich habe 15 Jahre im Dachverband der Deutschen Buddhistischen Union gearbeitet und hatte das Bedürfnis Leute zu finden, mit denen ich Buddhismus kulturell reflektieren kann, ohne auf Schultraditionen und so weiter Rücksicht nehmen zu müssen.

Das haben wir auch an der DBU zum Teil sehr fruchtbar getan, aber da muss man natürlich im Dachverband, muss sich nach den verschiedenen Richtungen richten. Und wir haben in Berlin einfach die Leute zusammen gesucht, die wir auch zum Teil auch schon sehr lange kennen, die Lust haben den Buddhismus hier in unserer Zeit zu reflektieren auch methodisch anders. Und ein wichtiger Punkt ist für uns innerbuddhistischer Dialog, also alle Richtungen, aber auch Dialog mit der Gesellschaft, also Politik, Psychotherapie, Dialog mit den Religionen, diese Dinge mit einzubeziehen.

Thea Mohr: OK, da kommen wir nachher noch drauf. Vielen Dank.

Vorstellung von Geshe Kelsang Wangmo

Ja, dann komme ich zu Geshe Kelsang Wangmo. Das muss man mal genau hören. Sie ist die erste Nonne überhaupt die im tibetischen Buddhismus diesen akademischen Grad erreicht hat, und das im April 2011. Nochmal einen ganz kräftigen Applaus.

Kerstin Brummenbaum stammt aus Köln, wurde 1971, oder aus der Nähe von Köln, wurde XNUMX geboren und ging nach dem Abitur nach Dharamsala und wollte XNUMX Tage einen Einführungskurs in den Buddhismus machen. Aus diesen XNUMX Tagen sind Jahre und Jahre und Jahre geworden. Wie viele waren’s genau?

Geshema Kelsang Wangmo: Ich überleg gerade, Moment, 1990? 1991 bin ich gegangen, 24 Jahre sind daraus geworden.

Thea Mohr: XNUMX Jahre intensives Studium des Buddhismus. Der Dalai Lama unterstützt ja seit vielen Jahren das Geshe-Projekt. Das wird ja auch gefördert durch seine Schwester. Sowohl der Dalai Lama wie auch das Ministerium für Religion und Kultur haben die Genehmigung erteilt, dass du diese Prüfung ablegen durftest. Wie kam es, dass du nachdem Abitur nach Dharamsala gegangen bist?

Geshema Kelsang Wangmo: Nach dem Abi, hatte ich halt noch ein bisschen Zeit und ich wusste nicht was ich studieren soll. Es gab ein paar Dinge die mich interessierten, aber alles zusammengefasst, so ein Studienfach gab es nicht. Und dann dachte ich, ich reis’ doch ein bisschen rum und bin nach Israel gereist, war da im Kibbutz.

Und von dort aus hat mir halt jemand von Indien erzählt. Also, Fakire, weiße Elefanten, Meditationen überall. Das war so meine Vorstellung von Indien. Also bin ich nach Indien gereist, nach Kalkutta. Erstmal den Schock meines Lebens, keine weißen Elefanten!

Naja, wer ja schon mal in Kalkutta war weiß es vielleicht — zumindest vor 20 Jahren. Und weil es schon so heiß war — ich hab’ mir natürlich die beste Zeit ausgesucht nach Indien zufahren, im April, gerade 40 Grad ging gerade los — darum bin ich dann in den Norden gefahren.

Zunächst mal war ich kurz in Varanasi und das war auch unerträglich, und dann eben in den Norden. Ich wusste natürlich immer noch nicht was ich studieren wollte, aber irgendwie habe ich dann den Gedanken “Also jetzt passt das auch nicht mehr, jetzt fahre ich besser zurück, ich bin jetzt noch zwei Wochen im Norden” und ich muss ganz ehrlich sagen die Geschichte ist etwas peinlich.

Der Grund, warum ich nach Dharamsala gegangen bin, ist, dass ich zuerst kurz nach Manali gefahren bin – und jeder, der in Manali war, weiß, dass es in der Nähe von Dharamsala liegt – und in meinen zwei Wochen dort, als ich überlegte, wohin ich gehen sollte, hörte ich jemanden sagen am […?] [unverständlich] „Dharamsala ist ein großartiger Ort. Das Dalai Lama lebt dort, und sie haben den besten Schokoladenkuchen.“

Thea Mohr: Das stimmt!

Geshema Kelsang Wangmo: …und ich dachte: „Ich habe davon gehört Dalai Lama vorher, aber ich weiß nicht viel über ihn. Aber immerhin gibt es Schokoladenkuchen. Okay." Dann ging ich wegen Schokoladenkuchen nach Dharamsala. Tatsächlich ist der Schokoladenkuchen in Dharamsala wirklich köstlich!

Wer schon einmal in Dharamsala war, weiß, dass die Atmosphäre etwas ganz Besonderes ist, denn die Dalai Lama, sowie viele tibetische Mönche und Nonnen, leben dort. Es ist definitiv ein ganz besonderes, sehr still Atmosphäre trotz all der Touristen. Diese Atmosphäre hat mich nach meiner Ankunft einfach fasziniert und dann dachte ich: „Ich bleibe zwei bis drei Wochen hier und dann sehe ich weiter.“ Ich habe einen buddhistischen Kurs gemacht, der mich fasziniert hat, und von da an habe ich immer weiter gemacht, bin Nonne geworden und habe mein [buddhistisches] Studium begonnen.

Thea Mohr: Und wie war das so, die Klassenkameraden waren ja dann alle nur Mönche.

Geshema Kelsang Wangmo: Ich meine… das war auch nicht geplant. Ich wollte eigentlich eher mit Nonnen zusammen studieren, aber zu dem Zeitpunkt war es schwierig. Es haben schon Nonnen studiert, aber das war schwierig. Die Situation war sehr eng und ich konnte nicht aufgenommen werden. Andere Nonnenklöster gab es noch nicht. Und ich habe also dann mich am Institute of Buddhist Dialectics eingeschrieben. Und es war schwierig, XNUMX Mönche und XNUMX Nonne, aber ich habe viel gelernt, sehr viel gelernt von meinen Klassenkameraden. Also viele gute Dinge. Und ich bin sehr dankbar aber es war nicht einfach.

Thea Mohr: Das kann ich mir vorstellen. Und wie reagieren jetzt die Mönche, also deine Klassenkameraden, darauf, dass du die erste Nonne bist, die quasi den gleichen akademischen Grad wie sie hat?

Geshema Kelsang Wangmo: Oh, positiv. Also eigentlich waren meine Klassenkameraden immer unterstützend, gerade was das Studium angeht. Überhaupt jeder Tibeter, also jetzt auch andere Mönche, die jetzt nicht meine Klassenkameraden waren, andere Nonnen, also jeder hat mich wirklich unterstützt. Jeder, zumindest die ich dort kannte die Mönchen und Nonnen, haben die Wichtigkeit des Studiums gesehen und mich immer unterstützt. Und auch meine Klassenkameraden, was das anging. Wenn ich krank war, dann: „du musst schnell, dass es dir wieder besser geht, du musst zum debattieren kommen, ne?“

Vorstellung der Ehrwürdigen Jampa Tsedroen

Thea Mohr: Nett. Ja, toll, dass Sie heute Abend dabei sind! Ich gehe jetzt zu Dr. Carola Roloff, vielleicht besser bekannt als Jampa Tsedroen. Sie wurde 1959 geboren und ist seit geraumer Zeit wissenschaftliche Mitarbeiterin und Lehrbeauftragte an der Universität Hamburg. Ich erinnere mich lebhaft daran, wie Sie 1982 den ersten Besuch Seiner Heiligkeit organisierten Dalai Lama in hamburg. Das war eine große Versammlung, die später von einer größeren Versammlung in Schneverdingen übertroffen wurde, an deren Jahr ich mich nicht mehr erinnere.

Ehrwürdige Jampa Tsedroen: Das war 1998 auch hier im CCH, also das war die “Tibet Woche” unter der Schirmherrschaft von Carl Friedrich von Weizsäcker. Und da hatten wir eben, da gab es diesen großen Saal mit den 1991 noch nicht. Da war dies hier der Video Saal, durch den der Dalai Lama dann am Schluss nochmal durchgegangen ist. Und nebenan gab’s den Saal eins mit 3000 Leuten, der schon ausverkauft war, ehe wir überhaupt plakatiert hatten. Es ging, innerhalb von zwei Tagen waren die Tickets weg.

Ehrwürdige Jampa Tsedroen: Der Besuch auf dem Messegelände von Schneverdingen [durch die Dalai Lama] war 1998 [Anmerkung: Reinsehlen Camp ist der Ort, auf den hier verwiesen wird]. Das war das größte Projekt [das ich unternommen habe].

Thea Mohr: Sie hören schon, und sie wissen das sicherlich auch von ihr, sie hat ein unglaubliches organisatorisches Talent. Eine Akribie, dabei alles zu bedenken, noch nachts um zwei Uhr nochmal aufzustehen und zu sagen, diese Sicherheitsbedingungen müssen wir da und da aber auch noch erfüllen, und so hat sie das alles sehr akribisch geplant. Aber du hast dann dein Organisationstalent zurückgestellt und wolltest dich mehr den Inhalten des Buddhismus widmen, und dann Tibetologie und Indologie studiert, eine hervorragende Promotion abgelegt und seit 2013, arbeitest du in der Akademie der Weltreligionen mit dem Schwerpunkt “Religion und Dialog in Moderner Gesellschaft.“ Und so nebenbei leitet sie auch noch ein DFG Forschungsprojekt zur Nonnen-Ordination und ansonsten ist sie mit ganz vielen Vorträgen auch in der ganzen Welt unterwegs, und doch auch eine sehr anerkannte Wissenschaftlerin. Jetzt würde mich mal interessieren warum du von deinen organisatorischen, herausragenden Fähigkeiten abgesehen hast, und dich dem Buddhismus zugewendet hast.

Ehrwürdige Jampa Tsedroen: Ja, also im Grunde genommen, weil, je mehr ich organisiert habe, mir bewusst geworden ist, dass dafür eigentlich ich nicht Nonne geworden war. Also ich mein, ich war 1980 zum Buddhismus gekommen und hatte dann auch Geshe Thubten Ngawang hier in Hamburg kennengelernt. War ja dann erst drei Monate in Dharamsala in der Library of Tibetan Works and Archives als Studentin eingeschrieben und dann bin ich eben aus Holzminden im Weserbergland umgezogen nach Hamburg um hier bei Geshe Thubten zu studieren. Und ich war damals noch Arzthelferin und, hat man mir immer nachgesagt, dass ich irgendwie auch ganz gut organisieren kann. Und das hatte dann das Tibetische Zentrum auch schnell entdeckt, dann durfte ich das Büro organisieren was dann noch in Kartons verpackt war nach dem letzten Umzug, weil niemand dafür sich zuständig fühlte.

Und bei der nächsten Mitgliederversammlung suchten sie dann einen neuen Kassenwart und meinten, “Carola, du kannst doch Buchhaltung” und so bin ich dann da dann ebenreingerutscht und als dann die ersten Angestellten kamen und das Zentrum immer größer wurde und dann das Haus in Rahlstedt gekauft hatten und so, habe ich gedacht: “Also eigentlich bin ich nicht Nonne geworden, um Managerin zu werden.“ Und ich merkte eben, wir hatten auch Debatten, nicht so viel wie in Indien. Jeden Abend so immer zwei Stunden ungefähr Debatte, und jede Woche eben Unterricht, so wie auch die Novizen im Klosterunterrichtet werden. Und, ja, je größer das Zentrum wurde umso weniger wurde die Zeit für die Debatte und, ja, dann war einfach irgendwann klar, ich möchte mehr Inhalte machen.

Und dann hatten ja auch einige Mönche bei uns im Zentrum übersetzt und die waren dann aus dem Orden wider ausgetreten. Und da ich dort lebte, musste ich immer einspringen und übersetzen, und dann hatte ich eben irgendwann das Gefühl, ich möchte dann doch noch mal so richtig von der Pike auf auch Tibetische Grammatik studieren, weil ich dass dann mehr so autodidaktisch gelernt hatte, mit Geshe Thubten am Frühstücks- und Mittagstisch sozusagen, und auf den Indienreisen.

Und, ja dann hatte ich einen Lehrauftrag an der Uni, in der Arbeitsstelle für wissenschaftliche Weiterbildung. Und ein Professor für Mathematik, der besonders beeindruckt war von der Dharmakirti und Dignāga’s Logik, der hat dann mir empfohlen, ich sollte noch einen akademischen Abschluss anstreben. Und dann bin ich auf dem zweiten Bildungsweg, weil ich kein Abitur hatte, bin ich dann eben da in das Uni-Studium eingestiegen, und hab dann Tibetologie, und als zweiten Schwerpunkt klassische Indologie mit Schwerpunkt Buddhismuskunde gemacht. Und hatte vorher aber schon XNUMX Jahre das traditionelle Studium mit Geshe Thubten gemacht, und hatte da ja auch schon als Tutorin im systematischen Studium des Buddhismus fungiert.

Thea Mohr: Also die Akribie die du bei der Organisation hast, die hast du auch in der Forschung. Herzlich willkommen!

Vorstellung von Thea Mohr (Moderation)

Und um die Runde hier auf dem Podium ganz kurz abzuschließen: Mein Name ist Thea Mohr. Ich bin Religionswissenschaftlerin. Ich habe schon vor vielen Jahren immer wieder mit Carola über die Nonnenordination diskutiert und das dann auch zum Thema, also unter anderem, zum Thema meiner Dissertation gemacht. Ich bin immer noch fasziniert und ich bin auch immer wieder beeindruckt. Es geht voran, es geht in kleinen Schritten voran, aber es geht auf jeden Fall voran.

Und bei der Gelegenheit möchte ich jetzt noch einmal drei Personen ganz besonders erwähnen, über die ich mich sehr freue, dass sie heute Abend bei uns sein können und bitte entschuldigen Sie, wenn ich jetzt nicht noch andere sehe, die vielleicht auch genannt werden müssen. Aber wenn ich jetzt mal sage „Pionierinnen des Buddhismus“ – Gabriele, entschuldige wenn ich mit Lekshe anfange.

Vorstellung von Karma Lekshe Tsomo

Karma Lekshe Tsomo, willkommen! Karma Lekshe Tsomo ist Professorin für vergleichende Religionswissenschaft in San Diego. Von Anfang an unterstützt und organisiert sie zusammen mit Sylvia und Jampa Sakyadhita International. Besonderes Augenmerk legt sie auf die Nonnen in der Himalaya-Region, die große Schwierigkeiten haben, eine Ausbildung zu erhalten oder gar zur Schule zu gehen. Sie gründete ein kleines Kloster in Dharamsala, das mit begrenzten Mitteln großen Erfolg hatte. Alle zwei Jahre organisiert sie große Sakyadhita-Konferenzen in Malaysia, Thailand, Indonesien, Vietnam, Taiwan und anderen Ländern Asiens – wenn ich mich recht erinnere, was unglaublich ist. Sie haben uns alle weiterhin mit Ihrer Ausdauer für diese internationalen Nonnen inspiriert. Vielen Dank, dass Sie heute Abend gekommen sind.

Vorstellung von Gabriele Küstermann

Und als nächsten Ehrengast möchte ich unsere geliebte Gabriele Küstermann begrüßen. Gabriele Küstermann ist auch seit ich denken kann, dreißig Jahre, vierzig Jahre, schon mit der Frage der Frauen im Buddhismus eng verbunden. Sie hat immer einen kritischen Geist, aber, das soll an dieser Stelle auch nochmal erwähnt sein, du hast uns 2007 sehr unterstützt, als wir den ersten internationalen Nonnen-Kongress hier in Hamburg organisiert haben. Sie war damals die Vorsitzende der Studienstiftung für Buddhismus. [unverständliche Antwort] Du hast sie geführt, du warst zwar nicht die Vorsitzende, und auch gegründet. Und dank deiner auch unermüdlichen Unterstützung und deines Einsatzes ist doch auch das, was man hier in Hamburg, was sich hier in Hamburg zum Buddhismus etabliert worden, auch dir zu verdanken. Schön, dass du gekommen bist!

Vorstellung von Gabriela Frey

Ja und noch eine dritte Dame möchte ich nennen: Gabriela Frey. Gabriela Frey hat mit Unterstützung von Lekshe und mit auch viel eigenem Engagement eine Sakyadhita-Abteilung, eine eigene Gesellschaft in Frankreich gegründet. Sie kümmert sich sehr stark, dass sich die französischen Nonnen organisieren können. Und auch du bist mit Leib und Seele für die buddhistische Sache engagiert. Sie ist auch, jetzt muss ich gucken, im Komitee der europäischen buddhistischen Union. Ganz wunderbar, herzlichen Dank. [Zuruf aus dem Publikum, dass die Buddhisten zum ersten mal einen Teilnehmer-Status im Europarat erhalten haben. Applaus dafür.]

Erste Diskussionsrunde: Gründe der Begeisterung für den Buddhismus

So, damit möchte ich nun mit der Diskussionsrunde auf unserem Podium beginnen und ich möchte mal die Frage an alle vier Pionierinnen stellen: Was war es denn, was euch so am Buddhismus begeistert hat? Welche Ideale des Buddhismus haben euch so angezogen? Wer möchte beginnen?

Ehrwürdige Thubten Chodron: Der Grund, warum ich mich zum Buddhismus hingezogen gefühlt habe, war eigentlich, dass er für mich eine Art und Weise repräsentierte, die Welt zusehen, die irgendwie Sinn gestiftet hat. Der Buddhismus hat mich versehen mit einer Art Struktur, die ich meinem Leben geben konnte. Er hat mich aufgeklärt sozusagen über die Beschaffenheit von Samsara, die Natur des Geistes, über Konzepte wie Wiedergeburt und hat mir geholfen, auf diese Weise mein Leben besser zu verstehen. Auf diese Weise habe ich mich einbetten können in ein Universum und eine Art und Weise gefunden, warum ich mein Leben lebe und welche Zielsetzung es darin geben könnte, denn andernfalls hätte ich dieselbe in dieser Weise nicht gehabt.

Das Zweite, was mich wirklich beeindruckte, war der Hinweis auf diese Unwissenheit, Wut, klammern, [und] Anhaftung Befleckungen waren und dass [der] egozentrische Geist unser Feind war, weil ich vorher nicht so gedacht hatte. Ich dachte, ich sei ein ziemlich guter Mensch, bis ich anfing, meinen Verstand zu betrachten und all den Müll darin zu sehen, und dann herausfand, dass dies die Quelle meines Elends war, nicht andere Menschen. Das war also ein großer Perspektivwechsel. Auch als ich die Gedankentrainingslehren machte, funktionierten sie wirklich und halfen mir, mit meinen Emotionen umzugehen und meine Beziehungen zu verbessern. Also habe ich einfach weitergemacht. Als ich anfing, wusste ich nichts über irgendetwas. Ernsthaft. Ich kannte weder den Unterschied zwischen Buddhismus und Hinduismus noch irgendetwas über die verschiedenen Traditionen des tibetischen Buddhismus. Ich wusste nur, dass das, was diese Lehrer sagten, Sinn machte und mir half, als ich es praktizierte. Und so ging ich immer wieder zurück.

Thea Mohr: Ich muss mich entschuldigen, ich habe vergessen, liebe Birgit, dich vorzustellen. Birgit Schweiberer ist Ärztin, auch schon lange Zeit mit dem Buddhismus vertraut. Sie lehrt am Tsongkhapa Institut in Italien und studiert jetzt in Wien, wie ich gerade gehört habe, Buddhismus. Vielen Dank für deine Übersetzung. Vielleicht Kelsang Wangmo, vielleicht willst du auch nochmal sagen, was dich am Buddhismus so fasziniert hat?

Geshema Kelsang Wangmo: Jetzt fällt es mir ein bisschen schwer mit den Worten. Ichmüsste eventuell… Hilfe. Also was mich zu anfangs auf jeden Fall sehr fasziniert hat, ist, dass der Buddhismus das Hinterfragen als sehr wichtig ansieht. Was ich bisher gelernt hatte: Ich bin halt katholisch aufgewachsen, mir hat also nie jemand, mich dazu ermutigt, irgendwas zu hinterfragen. Im Buddhismus das erste war halt, nichts anzunehmen, ohne es wirklich zu hinterfragen und es zu analysieren und dann den Teil zu akzeptieren, der einem hilft und den Rest zu lassen. Also das war schon so das erste, was mich zum Buddhismus halt hingezogen hat.

Und dann eigentlich ähnlich zu dem was Venerable Thubten Chodron gesagt hat: die Idee, dass nicht meine Eltern mich verkorkst haben und auch nicht der Rest, meine Schwester und alles andere. Sondern, dass ich die Dinge, die Ursachen, in mir selber suchen musste und mal selber nach innen schauen und sehen: meine Selbstsucht und meine Handlungen die daraus wachsen und so weiter.

Und dann natürlich zu sehen: Ängste, die ich hatte, starke Ängste, gerade so in dem Alter. Unsicherheiten, einfach der normale Teenager und danach, wie sagt man das „mess.“ All das. Genau, das ganze Durcheinander. Also es gab Techniken im Buddhismus, die mir einfach geholfen haben, die Dinge klarer zu sehen und diese Probleme wirklich zu lösen. Dass sie zunächst weniger wurden und so weiter, dann aber eben Ängste und Unsicherheiten und so weiter dadurch wirklich teilweise ganz verschwunden sind. Also, dass ich einfach glücklicher geworden bin. Und ich glaube ich bin auch eine bessere Tochter – da war meine Mutter auch ganz froh. Das war wirklich das, was mich am Buddhismus begeistert hat. Dann je mehr ich es gemacht habe natürlich habe ich bemerkt, dass es wirklich funktioniert. Dass das, was versprochen wird, dass man ausgeglichener wird, ruhiger wird, glücklicher wird, dass das funktioniert. Es ist langsam, es dauert alles sehr sehr lange, aber ich sage mir immer, es gibt keine Deadline und von daher.

Thea Mohr: Sylvia, wie war es bei dir?

Sylvia Wetzel: Ja, den ersten Punkt habe ich schon genannt. Ich wollte endlich für was sein, und das Bodhisattva -Ideal, das hat mich so angesprochen, dass da alle dazugehören und dass es nicht mit Kampf und Hass und Dagegen-Sein geht, die Welt zu verändern, sondern mit Leuten reden und sie wertschätzen und sie anerkennen, das war der eine Strang.

Und der andere Strang war: ich hatte ja viel mich mit Psychotherapie beschäftigt und Workshops gemacht und Gestalttherapie gemacht. Das war alles toll, man fühlte sich super nach so einem Wochenende. Und dann sag ich: was soll ich zuhause machen?

Eigentlich sehnte ich mich nach einer Praxis, und der Buddhismus bot mir diesen großen Werkzeugkasten an Übungen, mit denen ich mich selbst kultivieren konnte. Ich habe in meinen ersten zwei, drei Jahren immer gesagt: „Buddhismus? Das ist eigentlich eine Selbsthilfetherapie mit Meditation. Groß!" Für mich hat mich das weitergebracht. Und ich wusste, nach Dharamsala würde ich mich nie wieder langweilen. Was vorher natürlich auch nicht mein Problem war.

Thea Mohr: Jampa, wie war es bei dir?

Ehrwürdige Jampa Tsedroen: Also bei mir waren es mehr die Sinnfragen. Also mich hat die ganze Zeit die Frage umgetrieben, wo das Leiden herkommt. Und als ich 16 Jahre alt war, hatte ich Hermann Hesses Siddhartha mehrfach gelesen und etliche andere Bücher von Hesse, und Vivekananda und das tibetische Totenbuch.

Ich war eigentlich protestantisch sozialisiert, viel in protestantischen Jugendgruppen unterwegs, wo ich mich mehr mit gesellschaftspolitischen Fragen beschäftigt habe. Ich war auch auf dem Internat einer evangelischen Landeskirche mit regelmäßigen Andachten und ich hatte auch diverse Religionslehrer alle aus diesem Umfeld der Pädagogik und Protestantismus.

Aber als eben in meinem Umfeld sich jemand das Leben genommen hatte, (eigentlich die Großmutter meines Freundes), hat mich einfach die Frage umgetrieben: was passiert jetzt, wenn man gestorben ist und warum muss eine Familie plötzlich so viel Leiden, ohne dass sie irgendjemanden etwas getan haben? Und der protestantische Pfarrer konnte mir einfach keine Antwort darauf geben. Dann habe ich eben an dem Strang immer weiter gemacht, weiter gefragt. Und dann kam ein Freund von einer Indienreise zurück und war eben in Indien auf tibetische Buddhisten gestoßen und der erzählte, er ist Buddhist. Und ich habe gefragt: „Was heißt das?“

Dann habe ich ein Büchlein über die vier Wahrheiten des Buddha. bekommen. Ich hatte sowieso schon etwas über Wiedergeburt gelesen, mehr aus der naturwissenschaftlichen Perspektive, und hatte schon angenommen, dass es sein kann, dass so etwas wie Wiedergeburt gibt. Aber dann kam die Karma -Lehre dazu und plötzlich war das einfach sowie ein Aha-Erlebnis. Das ist die Lösung und so stimmt das alles und dann erklärt sich alles und die Ursachen für Leiden müssen nicht in diesem Leben liegen, die können auch aus einem früheren Leben kommen.

Heute muss man ja schon irgendwo immer aufpassen, dass man sich überhaupt noch bekennt zu Karma und Wiedergeburt als Lehre, weil das ist, was der westliche Buddhismus am meisten in Frage stellt. Aber für mich hat es gepasst und funktioniert, und bis heute auch. Und hat mich so auf den Weg geführt.

Zweite Diskussionsrunde: Eine Frau im Buddhismus zu sein

Thea Mohr: Sehr schön, bleiben wir gleich nochmal weiter bei dir: also diese Ideale, und natürlich auch diese wunderbaren Lehren, die der Buddhismus hat, das ist eines. Das andere ist die Realität, und in der Realität treten ja dann auch schnell Schwierigkeiten oder sind bei allen schnell Schwierigkeiten aufgetreten, wenn wir nämlich mit unserem westlichen Verständnis an den Buddhismus herangehen und den gleichen Anspruch an Gleichberechtigung an ihn stellen. Dann sieht die Welt ganz anders aus. Ich würde jetzt gerne mal wissen: gab es besondere Ereignisse, die du als besonders diskriminierend empfunden hast? Und gab es auch Ereignisse, die du als besonders förderlich, vor allen Dingen von männlicher Seite her, gesehen hast?

Ehrwürdige Jampa Tsedroen: Ganz schwierige Frage. Wenn ich ehrlich bin, dann konnte ich mir eigentlich nicht vorstellen, dass Buddhismus diskriminiert und ich habe das versucht, über Jahrzehnte, irgendwie mir anders zu erklären, weil ich dachte, das kann einfach nicht sein, dass der Buddhismus diskriminiert. Und als ich Nonne werden wollte, hatte mein Lehrer, Geshe Thubten Ngawang hier in Hamburg mir das gesagt, es gibt da ein Problem und die volle Ordination für Nonnen gibt’s nicht, aber wir arbeiten dran. Und du hast ja die Venerable Karma Lekshe Tsomo kennengelernt in Dharamsala 1980, schreib doch mal an sie und find das raus.

Um fair zu sein, wir erhielten viele Lam-Rim-Unterweisungen über den Weg zur Erleuchtung, und es wurde erklärt, dass man aus buddhistischer Sicht den größten Verdienst verdient, wenn man das aufrechterhält Regeln einer Mönch oder eine Nonne. Ich wollte einfach so viele Verdienste wie möglich ansammeln und diese erhalten Regeln. Diese Mönche, die alle nach mir ordiniert waren, konnten das alles, aber ich konnte nicht weiter.

Das fand ich sehr bitter, und da fragte ich Seine Heiligkeit das erste Mal Dalai Lama 1982 diese Frage stellte, vertröstete er mich immer wieder bis zum folgenden Jahr. 1985 traf ich dann in der Lobby Thubten Chodron, der sich ebenfalls sehr für diese Frage interessierte. Ich fragte Seine Heiligkeit noch einmal und er antwortete: „Ich denke, jetzt ist der richtige Zeitpunkt für Sie zu gehen. Sie können entweder nach Taiwan oder Hongkong gehen; es spielt keine Rolle.“ Also verließ ich im Dezember dieses Jahres. Mein Lehrer unterstützte mich, aber ich hatte ähnliche Erfahrungen wie Kelsang Wangmo, der gerade davon sprach.

Also in meinem Umfeld meine Lehrer, die ich hier in Hamburg gehabt habe, die haben mich eigentlich total unterstützt und die ganzen Diskussionen, die ich heute in meinen Feldstudien mit tibetischen Mönchen über Vinaya -Frage, die ganzen Argumente habe ich vom Debattierhof von meinen Lehrern gelernt. Die haben mich eigentlich mit allen super Argumenten ausgestattet und da komme ich auch gut mit durch.

Thea Mohr: Sylvia, wie war das bei dir?

Sylvia Wetzel: Als ich in Kopan war, 1977, gab es nachmittags immer eine Stunde Diskussion mit älteren Schülerinnen und Schülern, also die schon ein Jahr in Kopan waren oder anderthalb, also die waren schon sehr erfahren. Und ich saß eines Nachmittags in einer Diskussionsgruppe mit einer amerikanischen Nonne, die in Hollywood aufgewachsen war und die erklärte öffentlich, positiv: „Ich bete für eine männliche Wiedergeburt, weil das besser ist und verdienstvoller.“

Ich bin aufgesprungen, ich war so sauer, ich konnte nicht mehr in der Diskussionsgruppe bleiben, rannte raus aus dem Zelt und lief Lama Yeshe über den Weg. Er sah, dass ich stocksauer war, und sagte: „Hello my dear, what’s happening?“ (“Hallo meine Liebste, was ist denn los?”) Dann sagte ich:Lama Yeshe, ich habe eine Frage: ist die Aussage, dass eine weibliche Wiedergeburt schlechter ist als eine männliche, eine definitive Aussage oder eine interpretative Aussage?“ Denn diesen Unterschied hatte ich schon gelernt, dass es Lehren gibt, die sind definitiv (Leerheit) und es gibt Lehren, die sind zu interpretieren.

Lama Lama Yeshe guckte an mich und sagte: „Sylvia, do you have any problem with being a woman?” (“Sylvia, hast Du ein Problem damit Frau zu sein?”) Ich war schockiert. Dieser Moment, in dem ich nichts sagte, schien eine Ewigkeit zu dauern. Ich dachte: Was soll ich jetzt sagen? Wenn ich "Ja" sage – nein, das kann ich nicht sagen. Wenn ich "Nein" sage, dann lüge ich.

Das stimmt. Und dann lächelte er mich an und sagte: “Sylvia, ich glaube, heutzutage ist es sehr viel günstiger als Frau wiedergeboren zu werden, weil Frauen sind so offen für das Dharma. Und die praktizieren so ernsthaft.” Und da hat er mir alles gesagt was ich eigentlich hören wollte. Aber zuerst hat er mir die andere Frage gestellt. Und das war für mich, … also unglaublich wichtig. Da habe ich was kapiert, dass es um meine Einschätzung von “Frau sein” geht. Was für Werte ich damit verbinde und in dem Sinne, …unterschiedliche Definitionen von Geschlechterrollen, also natürlich sind die schon interpretativ, das habe ich schon geschnallt, aber, das war für mich unglaublich inspirierend.

Thea Mohr: Vielen Dank! Eine Frage an Thubten Chodron. Seit vielen Jahren diskutieren wir ja über die Wiedereinführung des Nonnenordens im tibetischen Buddhismus. Warum ist es so schwierig, den Nonnenorden im tibetischen Buddhismus wiederherzustellen?

Ehrwürdige Thubten Chodron: My take is that the real issue is something emotional in the men. First of all in Tibet, the Tibetan community in India is a refugee community. They lost their country, so there is this feeling of insecurity. They are trying to maintain the Dharma as much as they can, in the way that they had it in Tibet. They are confronted with modernity for the first time. So this whole issue of women wanting to participate in an equal way is new to them. And it’s shaking something. It’s an aspect of modernity that they don’t know what to do with, that hasn’t fit into their paradigm. So, I think there is some underlying anxiety and insecurity and fear. Like, that if you have bhikshuni, how is everything going to change? Or all of a sudden, the nuns sit in front of the monks. What would happen if that happened? Are the nuns going to build big monasteries and gets lots of offerings? How will that affect us? There are a lot of unknowns for them. I think the issue is mainly an emotional, a mental one. I don’t think the real issue is legal. It’s phrased in legal terms, so we don’t know if it’s possible to ordain people according to the Vinaya in a legitimate way. But my feeling is so often with human beings… we first decide what we believe, then we find scriptures that support it. I think that when there’s some shift in the underlying culture and in the minds of the men, then they’ll find the passages, and all of a sudden everybody, all together, will say: “Oh yes, this is a good idea. We agreed with this all along.” That is my take. Opfergaben? Wie wird uns das beeinflussen?

Für sie gibt es viele Unbekannte. Ich denke, das Problem ist hauptsächlich ein emotionales, ein mentales. Ich glaube nicht, dass das eigentliche Problem legal ist. Es ist in juristischen Begriffen formuliert, daher wissen wir nicht, ob es möglich ist, Menschen danach zu ordinieren Vinaya auf legitime Weise. Aber ich habe oft das Gefühl, dass Menschen … wir zuerst entscheiden, was wir glauben, dann finden wir Schriftstellen, die es unterstützen. Wir denken, dass, wenn eine Veränderung in der zugrunde liegenden Kultur und in den Köpfen der Menschen [passiert], sie die Passagen finden und plötzlich alle zusammen sagen werden: „Oh ja, das ist eine gute Idee . Damit waren wir die ganze Zeit einverstanden.“ Das ist meine Meinung.

In der Abtei Sravasti haben wir derzeit eine Gemeinschaft von zehn Nonnen – sieben Bhikshunis und drei Shiksamanas – und wir haben eine Reihe von Tibetern Lamas die kommen und in der Abtei lehren. Wir lassen sie wissen, dass wir Bhikshunis hier haben. Wir sind ordiniert in der Dharmaguptaka Tradition. Wir machen die drei Ordinierte Zeremonien: die Posada, die vierzehntägige Beichte, [und] auch Pravarana, die Einladungszeremonie am Ende des jährlichen Retreats. Wir sagen ihnen, dass wir das tun. Sie sehen, dass unsere Gemeinschaft sehr harmonisch ist und dass die Leute gut praktizieren. Keiner von ihnen hat einen negativen Kommentar abgegeben, wissen Sie. Wenn überhaupt, sind sie ermutigend. Sie sind irgendwie überrascht, dass es Bhikshunis gibt, aber sie sind ermutigend.

Thea Mohr: Ja, ich glaube, dass ist eine sehr schöne Analyse. Das kommt ganz oft eben im Leben vor, dass man erst emotional was entscheidend und dann nachträglich die sachliche Rechtfertigung dafür findet.

Aber, du, Carola, bist ja schon über viele Jahre mit der Forschung, also mit dieser ganzen sachlichen Ebene betraut und auch sehr tief in der Materie drin. Also, wenn wir jetzt mal dieses emotionale als ein Fakt “Es ist einfach so, man will das noch nicht”, aber du hast auch die sachlichen Gründe herausgefunden. Vielleicht kannst du uns dazu noch mal einen Eindruck geben.

Ehrwürdige Jampa Tsedroen: Ich glaube, das wäre jetzt zu schwierig [zu erklären]. Ich habe mich in erster Linie auf Fragen im Zusammenhang mit konzentriert Ordinierte Regeln, die [schon] sehr komplex sind. Aber die Ausarbeitung dieser Regeln ist zu viel, um [hier] irgendjemandem aufzudrängen.

Aber, auf jeden Fall sind die Lösungen gefunden. Also es gibt eben drei verschiedene Vinaya -Traditionen, die heutzutage noch lebendig sind, die sozusagen zu den drei Mainstream-Traditionen des Buddhismus gehören. Und das ist die Dharmaguptaka -Tradition, die zum ostasiatischen Buddhismus, also Korea, Vietnam, China, Taiwan, gehört. Und dann gibt es eben die Theravada Tradition, die sich hauptsächlich auf den Pali Vinayastützt, also mehr der südasiatische Buddhismus, Sri Lanka, Kambodscha, Burma, Thailand und so weiter. Und dann, die Mulasarvastivada Tradition des tibetischen Buddhismus. Und, da es auch monastische Rituale gibt, die von Mönchen und Nonnen – von ihnen gemeinsam - durchgeführt werden müssen, wie zum Beispiel die Ordination von Nonnen, braucht man eigentlich traditionell Mönche und Nonnen aus der gleichen Vinaya -Tradition.

Da diese Rituale in der Geschichte des tibetischen Buddhismus selten stattgefunden haben – aus dem einen oder anderen Grund in den letzten tausend Jahren oder so nicht – wurde die Gültigkeit solcher Ordinationen immer im Nachhinein in Frage gestellt, selbst wenn sie von Großen durchgeführt wurden Vinaya Gelehrte. Nach dem Kongress 2007 waren sich alle einig, dass jeder Einzelne Vinaya Tradition sollte entscheiden, welche notwendigen Schritte unternommen werden sollten, um dies wiederzubeleben.

Die Theravada Länder haben das gleiche Problem, dort ist der Nonnenorden eben auch nicht mehr lebendig und ich denke inzwischen sind einfach die Lösungen, wissenschaftlich betrachtet, gefunden. Und das letzte mal, als ich in Südindien war zu einer Feldforschung 2012, habe ich insgesamt mich vier Tage lang mit den führenden Vinaya Experten von drei der größten Ordinierte Universitäten: Sera, Drepung und Ganden. Am letzten Abend waren alle aus Sera Jey und Sera Mey, den Klöstern, aus denen mein Lehrer kam, davon überzeugt, dass auf der Grundlage der Vinaya, es war wirklich möglich. Allerdings sollte ich meine Hoffnungen nicht zu hoch schrauben, denn es gibt Widerstand von denen, die dagegen sind.

Dies ging sogar so weit, dass eine Führung Mönch in der Gelugpa-Tradition versuchte alles, um meine Seminare zu verhindern, die bereits Monate im Voraus geplant waren. Am Ende musste ich einen Antrag beim Ministerium für Kultur und Religion in Dharamsala stellen, das sich wiederum mit dem Minister beraten musste, bevor es mir erlaubt wurde, dorthin zu gehen, um eine Genehmigung einzuholen. Erst nachdem ich eine Bestätigung erhalten hatte, durfte ich meine Frage zu diesem Thema stellen. Daher wirkte das ganze Verfahren zeitweise wie im Mittelalter und wirft die wichtige Frage auf: „Wer trifft eigentlich diese Entscheidung?

Basierend auf den Regeln des Ordens ist der Konsens der Community erforderlich. Aber ich habe das Gefühl, dass alle auf dem Buckel haben und niemand wirklich entscheiden will. Ein Theravadan Mönch sagte einmal zu mir: „Das ist so, als hätte man viele Mäuse in der Nähe einer Katze. Sie alle würden es vorziehen, wenn die Katze eine Glocke um den Hals hätte. Die Frage ist nur, welche Maus ist mutig genug, der Katze die Glocke um den Hals zu legen?“

Also, wir haben Unterstützungsbriefe von fast allen Oberhäuptern der tibetischen Tradition, aber immer wenn dann diese Treffen stattfinden, bei denen die Entscheidung getroffen werden soll, dann sind, wenn der Punkt auf der Tagesordnung steht, plötzlich die Entscheidungsträger alle nicht da, sondern nur ihre Repräsentanten, die dann wieder sagen, dass sie eigentlich nicht ermächtigt sind eine Entscheidung zu treffen. Und das ist für mich ein Ausdruck von: irgendwie will man nicht. Und auch wenn alle immer wieder beteuern, sogar schriftlich, dass sie wollen, irgendwie ist Sand im Getriebe und meine Vermutung ist, also wenn ich auf die Politik schaue, dann sagt man so an manchen Stellen da muss noch mehr Diskurs stattfinden.

Also die Leute im Land sind noch nicht soweit, da verliert man Wählerstimmen, macht sich unbeliebt, wenn man das jetzt entscheidet. Also machen wir noch ein paar Runden und warten ab bis die Leute alle soweit sind und die Mehrheit es möchte. Und dann, wenn die Mehrheit soweit ist, entscheiden wir, so kommt es mir vor.

Thea Mohr: Ja, eine typische asiatische Art und Weise die Harmonie auf der einen Seite zu wahren, in keinen offenen Konflikt zu gehen, und auf der anderen Seite darauf zu vertrauen, dass sich das Thema vielleicht im Laufe der Zeit irgendwie erledigen wird oder sich von selber eine Möglichkeit ergibt.

Wir diskutieren über das Erwachen/Auftauchen von Frauen [im Buddhismus], und Sie, Sylvia, haben das getan Ordinierte Weg für einige Zeit. Wenn Sie auf Ihre eigene Entwicklung mit dem Buddhismus europäischer/deutscher Tradition zurückblicken und vielleicht auch nach vorne schauen, würden Sie sagen, dass es ein Erwachen gibt?

Aufbruch der Frauen

Sylvia Wetzel: Definitiv. Ich habe so viel von Ayya Khema gelernt und geübt Meditation mit ihr seit fünf Jahren. Irgendwann habe ich sie für Lotusblätter interviewt, und sie sagte: „Weißt du, Sylvia, wenn wir Frauen Veränderung wollen, dann müssen wir das selbst hinbekommen. Niemand wird es für uns tun.“

Und dann habe ich was kapiert. Und ich habe gemerkt, das fing dann so in der Zeit an – ich glaube ’87 habe ich mein erstes Seminar “Frauen auf dem Weg,“ als Frauen-Seminar angeboten, ein buddhistisches Seminar – und dann habe ich eben angefangen Frauenseminare zu machen, aber auch gemischte Seminare, weil ich das sinnvoll finde. Ich hab so ein bisschen die Funktion gehabt das Thema Gleichberechtigung in die buddhistische Szene hineinzutragen. Während meine Kollegin, Silvia Kolk, eher den Job hatte buddhistische Ideen in die feministische Szene hineinzutragen. Wir haben aber immer gut miteinander kommuniziert.

Und irgendwann habe ich gemerkt, es lief von dem Tag an, oder von der Zeit an, weniger problematisch, wo ich nicht auf die Zustimmung der Männer gewartet habe, sondern einfach gesagt, ich mach jetzt mein Ding. Ich bin höflich, ich bin freundlich, ich bin verbindlich, ich war im Dachverband, also ich habe jetzt nicht die große Revolution gemacht, oder sowas, aber ich habe einfach mein Ding gemacht. Ich habe das mit heiliger Sturheit immer wieder den Frauen Standpunkt mit eingebracht.

Ich finde es wichtig, dass auf dem Podium nicht nur Männer sitzen. Ich finde es wichtig, dass in den Lotusblättern nicht nur Männer über Dharma schreiben und die Frauen über Praxis beim Kinderkriegen und Praxis im Haushalt und wie geht es denn zu Hause mit der buddhistischen Praxis, sondern, dass Frauen eben auch, ich sage das jetzt mal in Anführungszeichen, “Echte Dharma-Themen" besprechen dürfen”

Ich habe mich unglaublich eingesetzt weibliche, also Autorinnen, zu finden für die Lotusblätter, wo ich ungefähr XNUMX mal soviel bitten musste und suchen musste bis ich Frauen gefunden habe, die geschrieben haben. Und natürlich, Männer hätten uns ständig Artikel geschickt und da habe ich eher schon manchmal eher gestoppt und meinte “Vielleicht noch nicht genug Erfahrung im Buddhismus, aber komm doch mal wenn du mal drei Jahre geübt hast und schreib dann mal einen Artikel oder so.” Also ich habe dann einfach mein Ding in dem Sinne so durchgezogen. Ich habe einfach höflich und freundlich die Sache der Frauen vertreten und plötzlich hat sich die Atmosphäre gedreht und ich wurde sozusagen als “Token Woman,” also ich war sozusagen die Alibi-Frau plötzlich in allen Situationen. Und es war: “Du Sylvia, das ist doch dein Anliegen, sag doch mal was dazu.”

Ich wurde dann akzeptiert und es war Respekt da. Also das war für mich eine der wichtigsten Erfahrungen und das mache ich jetzt einfach weiter; höflich, freundlich die Sache der Frauen vertreten. Ich gehe nett mit Männern um. Männer dürfen bei mir studieren, dürfen Kurse besuchen. Wir kommen gut miteinander klar, okay.

Thea Mohr: Ok, ich wünsche dir das Beste. Nun möchte ich Ihnen, Ehrwürdiger Thubten Chodron, eine weitere Frage stellen: Ich sehe, dass Ihre Bücher viel über starke Emotionen sprechen, wie z Wut und die Kraft von Wut. Daher habe ich den Eindruck, dass die Frage nach einem weiblichen oder männlichen Meister nicht so sehr bei Ihnen im Mittelpunkt steht. Im Vergleich zu Sylvia und Carola, die ihre Unzufriedenheit mit dem Patriarchat in der Gesellschaft zum Ausdruck gebracht haben, scheinen Sie sich mehr auf die Frage zu konzentrieren, ob der eigene Meister ein authentischer Buddhist ist.

Ehrwürdige Thubten Chodron: Ja, denn meine Erfahrung in der Abtei ist, dass wir so viele Geschlechterklischees im Kopf haben, wie: „Frauen sind emotional, sie streiten sich oder kommen nicht miteinander aus.“ „Männer sind kalt und können ihre Probleme nicht besprechen.“ Ich habe festgestellt, dass diese Klischees wirklich nicht stichhaltig sind, wenn man mit Menschen zusammenlebt und sieht, wie sie sich verhalten. Seine Heiligkeit der Dalai Lama sagt, dass wir die gleichen Menschen mit den gleichen Emotionen und den gleichen Sorgen und Sorgen sind. Das ist, was ich finde, ist wahr. Ich meine, es gibt unterschiedliche Geschmacksrichtungen je nach Geschlecht, sozialer Schicht, ethnischer Zugehörigkeit und all diesen Dingen, aber unter all dem sind wir alle gleich.

Thea Mohr: No matter which lineage is important or not important?

Ehrwürdige Thubten Chodron: Yes. And also: I have a little story that I think may show how my view came about. Because I lived a number of years in Dharamshala and whenever we would do the Tsok Pujathe monks would stand up and offer the Tsok to his Holiness and then the food, the Tsok, the Opfergaben – wurden an alle Teilnehmer verteilt. Und das haben die Mönche immer getan. Als ich also zum ersten Mal nach Dharamsala ging, fragte ich mich: „Wie kommt es, dass die Nonnen nicht aufstehen und den Tsog austeilen? Wie kommt es, dass die Nonnen das nicht ohnmächtig werden lassen? Opfergaben, was ist denn hier los?"

Und dann, eines Tages, traf es mich wirklich. Wenn die Nonnen aufstanden und ohnmächtig wurden Opfergaben, dann würden wir fragen: „Wie kommt es, dass die Nonnen aufstehen und die Ohnmacht austeilen müssen? Opfergaben, und die Mönche sitzen einfach nur da und lassen sich bedienen.“

Und dann habe ich irgendwie gesehen, so oder so, irgendwie war es doch alles letztendlich mein eigener Geist, der diese Sache so betrachtet hat.

Thea Mohr: Vielen Dank.

Wir möchten ja auch Sie noch gerne zu Worte kommen lassen, deswegen möchte ich noch eine Schlussfrage an euch alle stellen. Also wir haben vom Aufbruch gesprochen und dieser Aufbruch findet statt. Was muss eurer Meinung nach unbedingt in der Zukunft passieren, dass der Buddhismus im Westen für die Frauen attraktiv bleibt, eine Bereicherung bleibt. Welchen Wunsch hättet ihr an die buddhistische Tradition?

Geshema Kelsang Wangmo: Also meine Antwort auf die Frage hat auch ein bisschen was damit zu tun, was Jampa Tsedroen eben gesagt hat. Die ganze Situation in der tibetischen Gesellschaft ändert sich und das hängt sehr viel von Frauen ab.
Ich merke, dass das im Moment auch der Fall ist, dass sich hier Leute querstellen, was die Ordination und so weiter angeht, aber dass die Frauen auch nicht da voll dahinter stehen. Also, dass die Nonnen eben noch nicht so die Notwendigkeit sehen, weil sie auch traditionell nicht ausgebildet wurden und jetzt zum ersten Mal, ich denke mal in der Geschichte des tibetischen Buddhismus, Nonnen genauso die Ausbildung erhalten wie die Mönche. Und dann natürlich irgendwann sehen können, dass diese Ordination wichtig ist und dann selber sagen, wir wollen diese Ordination. Weil solange die Nonnen das nicht sagen, wird sich da nichts tun.

Ich denke das wird sich sehr viel verändern von der Seite der Nonnen, wenn die zunächst mal ihren Abschluss haben und so weiter. Dann würden auch im Westen, würden Nonnen in den Westen kommen und weibliche Geshemas würden an den Zentren unterrichten. Und das würde schon einen großen Unterschied machen.

Das würde ich mir wünschen auf jeden Fall, dass in den buddhistischen Zentren Geshes sowie Geshemas unterrichten. Dann eben im Westen man auch sieht, dass es genauso bei den Tibetern, dass es genauso möglich ist: Frauen und Männer, den Buddhismus unterrichten, praktizieren, und so weiter. Weil was man jetzt im Westen natürlich hat, sind meistens männliche Lehrer, also männliche Geshes, die an den Zentren unterrichten. Das wäre eine Entwicklung, die ich mir auf jeden Fall wünsche, dass sich das ändert.

Ich würde auch gerne mehr buddhistische Schriften übersetzt sehen. Das ist sehr wichtig, weil es so viele Schriften gibt, die noch nicht übersetzt wurden und nicht in Englisch, Deutsch oder irgendeiner anderen westlichen Sprache verfügbar sind. Je mehr Übersetzungsarbeit geleistet wird, desto mehr Schriftstellen erhalten die Menschen Zugang zu. Das wird es den Mönchen und Nonnen im Westen natürlich leichter machen, da es auch im Westen nicht einfach ist, ordiniert zu werden.

Ich bewundere also meine Kollegen und Kolleginnen, ich habe es in Dharamsala immer einfacher gehabt. Es waren natürlich andere Schwierigkeiten, die ich hatte, aber dass es akzeptiert wird, dass man seltsame Kleidung trägt und einen komischen Haarschnitt hat und trotzdem, man wird nicht angestarrt, da ist das also ganz normal – dass es hier eigentlich normaler wird und dadurch auch mehr Leute den Schritt tun wollen, auch ordiniert zu werden.

Ein ... werden Mönch oder eine Nonne ist nicht unbedingt wichtig für die eigenen Praktiken, aber es ist der Schlüssel zum Fortbestand des Buddhismus, denn Mönche und Nonnen haben die Zeit, den Buddhismus zu studieren, Schriften zu übersetzen, zu lehren und zu erweitern Meditation zieht sich zurück. Das ist mein Wunsch: Der Buddhismus soll in den westlichen Gesellschaften zur Normalität werden, damit er nicht mehr als etwas Exotisches gilt.

Ich merke das also hier, wenn ich hier im Gebiet bin, guckt mich keiner seltsam an. XNUMX Meter, XNUMX Meter weiter ich gehe in ein Restaurant rein: „Oh Gott…,“ merke ich, „Ich bin nicht in Dharamsala.“

Also wünsche ich mir, dass es ein Mönch und Nonne wird in westlichen Gesellschaften normaler; dass die exotischen Wahrnehmungen und kulturellen Etiketten verschwinden; dass die Menschen die Essenz des Buddhismus endlich international sehen, nicht nur asiatisch; dass die Menschen erkennen, dass der Buddhismus jedem Menschen auf die eine oder andere Weise helfen kann; und dass jeder aus dem Buddhismus Erkenntnisse gewinnen kann. Ja, das ist mein Wunsch.

Thea Mohr: Sylvia, was ist wichtig für den Buddhismus im Westen?

Sylvia Wetzel: Also was ich in den letzten 20 Jahren gemerkt habe, die Tatsache, dass es Lehrerinnen gibt, also dass Frauen ausgebildet werden, zu unterrichten, verändert das Bild des Buddhismus im Westen sehr.
Und ich erinnere mir noch an die erste Konferenz in Dharamsala, wo auch Thubten Chodron war, da waren 2000 Menschen, davon waren wir 250 Männer und XNUMX Frauen. Bei der nächsten Konferenz waren es schon ein Viertel Frauen, und bei der XNUMX Konferenz „Westlicher Lehrender im Buddhismus,“ in Spirit Rock, waren wir von XNUMX Lehrenden etwa die Hälfte Frauen. Und das macht einfach eine ganz andere Atmosphäre, es gibt einen anderen Einfluss bei Kursen. Das ist sozusagen der Hauptstrang, den ich jetzt in diesem Kontextbetonen möchte. Gute Ausbildung von Frauen, die unterrichten. Und das verändert das Ganze sehr stark.

Ehrwürdige Jampa Tsedroen: Also was mir immer deutlicher wird ist, dass wir im Westen endlich anfangen müssen, tatsächlich selber Verantwortung für den Buddhismus im Westen zu übernehmen. Und das kann eben nicht sein, dass wir immer darauf warten, dass wir irgendeine Autorisierung bekommen von oben in der Hierarchie, dass Tibeter uns sagen, wie wir den Buddhismus hier im Westen praktizieren sollen, weil sie fühlen sich eigentlich da für uns gar nicht richtig zuständig. Und ich habe das heute auch nochmal im anderen Kontext, ich glaube von dir, Sylvia gehört, dass du noch mal von dieser ersten westlichen Lehrerkonferenz in Dharamsala berichtet hast, wo seine Heiligkeit, der Dalai Lama , irgendwie sagte: „Ihr sollt jetzt mal einfach selber machen“.

Ich erinnere [mich] auch, dass mein Lehrer immer so ein bisschen, der fühlte sich nicht sehr hoch in der Hierarchie und immer ein bisschen Sorge hatte, bei bestimmten schwierigen Fragen, ob er das jetzt überhaupt alleine entscheiden darf oder nicht. Und dann hat er mal ein sehr langes Gespräch mit seiner Heiligkeit 1998 in Schneverdingen gehabt – über eine Stunde – und da kam er total beglückt wieder raus und sagte: „Seine Heiligkeit der Dalai Lama hat zur mir gesagt, ich soll einfach mal experimentieren und Mut haben und selber Entscheidungen treffen und über einige Jahre Erfahrungen sammeln. Und dann kann man sich ja mit anderen treffen und sich austauschen und gucken, ob die Entscheidung richtig war oder man nochmal modifizieren muss.“

Ich glaube einfach, dass das wirklich das Hauptproblem ist. Da laufen einfach so viele Projektionen, dass man authentischen Buddhismus eigentlich nur von Tibetern bekommen kann, aber wir sehen ja am Beispiel von Kelsang Wangmo, dass eben auch eine Deutsche genau die gleiche Ausbildung durchlaufen kann und den gleichen Grad erreichen kann –trotzdem. Und ich finde das wirklich toll, ich hätte das früher auch gerne gemacht, aber da war das noch nicht möglich. Wir haben entsprechende Ausbildungsprogramme für tibetische Nonnen eingerichtet und da kriegen ja nun in zwei Jahren auch die ersten ihren Geshe-Titel und dann haben wir es da auch schon geschafft.

Ich denke der wichtige Punkt ist jetzt wirklich, dass wir hier mehr über den Westen nachdenken müssen, was bei uns hier funktioniert oder nicht funktioniert und da Entscheidungen treffen müssen.

Das erinnert mich eben nochmal an 2005, als wir die erste Konferenz zum tibetischen Buddhismus in Europa in Zürich hatten, wo eben ein tibetischer Mönch, der die Sitzung moderiert hat, und die ganzen Dharma Zentren hatten ihre Representatives, also ihre Vertreter geschickt, und dann sagte ein tibetischer Mönch : die Tibeter würden sich wundern, wo doch bei uns Genderfragen so wichtig wären im westlichen Kontext, dass die Dharma-Zentren das alles so stillschweigend hinnehmen würden, dass der tibetische Buddhismus so patriarchal ist.

Also da hat man sich, glaube ich, gewünscht, was in anderen Traditionen auch passiert, dass irgendwie von der Diaspora auch so ein gewisser neuer Wind kommt. Und dieser Wind, der kommt einfach nicht. Sondern stattdessen macht der Westen seine Rückschritte und westliche Mönche finden das plötzlich wieder toll, dass sie eben immer vorne sitzen und Frauen per se hinten sitzen. Und da stimmt irgendwas nicht.

Ehrwürdige Thubten Chodron: Ja, ich glaube nicht, dass der Buddhismus im Westen überleben wird, wenn es keine Gleichheit zwischen Männern und Frauen hierin gibt. Mein allgemeiner Wunsch ist, dass Leute studieren und die Bedeutung des Buddhismus wirklich korrekt verstehen. Ich bin immer wieder überrascht, wenn ich auf buddhistischen Konferenzen bin, von westlichen buddhistischen Lehrern, und dann sehen muss, dass etwa die Hälfte der anwesenden Lehrer nicht einmal an die Lehre der Wiedergeburt glauben. Das sind so zentrale Aussagen innerhalb des Buddhismus, dass man sie nicht einfach wegwischen kann.

As far as my wish for Buddhism in general in the west, my hope is that people really study and understand the teachings correctly. I’ve been to a few conferences of Western Buddhist teachers and sometimes I have been quite shocked. At one of them, less than half of the teachers believed in rebirth. And this is a very central tenant in the Buddhadharma. So my concern sometimes is that people are so eager to modernize Buddhism and to make Buddhism culturally relevant, that there is danger that we throw out the Buddha with the bathwater. If you get what I mean. And so I think we have to go slowly and really understand the teachings and then decide: how to adapt the form to our own culture, but without changing the meaning.

Fragen aus dem Publikum

Publikum: Während des Treffens mit Seiner Heiligkeit der Dalai Lama Heute ist mir aufgefallen, dass die Nonnen wieder hinten sitzen. Ich hatte erwartet, dass es nach Geschlecht getrennt sein würde, also Mönche links und Nonnen rechts, aber die Nonnen sind wieder hinten. Dies ist sogar nach dem Dalai Lama hat in der Vergangenheit mehrfach betont, dass die Gleichstellung der Geschlechter von zentraler Bedeutung ist. Meine Frage ist also: Was würde passieren, wenn die Nonnen morgen früh früher kämen und vorne auf der Bühne Platz nehmen würden, wo heute die Mönche saßen? ist das möglich?

Ehrwürdige Jampa Tsedroen: Ich glaube, ich kann diese Frage beantworten, weil mich das Organisationskomitee dieser Konferenz vor einigen Wochen um Rat gefragt hat, wie man die Mönche und Nonnen setzt. Und ja, ich habe wie in den Vorjahren vorgeschlagen, dass Mönche auf der einen und Nonnen auf der anderen Seite sitzen sollen. Aber dann wurde uns klar, dass viele Geshes an dieser Konferenz teilnehmen würden, die nach tibetischer Tradition auf der Bühne sitzen müssen. Diese Richtlinie ist jedoch nicht in der angegeben Vinaya.

Jedenfalls, um es kurz zu machen, der Grundriss der Bühne, einschließlich der Sitzordnung von Mönchen und Nonnen, musste zur Genehmigung durch den Vertreter der eingereicht werden Dalai Lama. Sie sagten uns, dass die Idee, Mönche und Nonnen auf gegenüberliegenden Seiten sitzen zu lassen, unpraktisch wäre, weil das Publikum den Eindruck bekommen könnte, dass einige Mönche hinter Nonnen sitzen, was nicht der Fall sein könne und geändert werden müsse.

Die Organisatoren antworteten, dass die Presse durch diese Änderung den Eindruck bekommen könnte, dass keine Nonnen anwesend seien. Es scheint, als würden nur Mönche auf der Bühne sitzen, was nicht akzeptabel ist. Am Ende musste der Plan für das Bühnenbild nach Dharamsala geschickt werden, und was wir heute sehen, spiegelt die endgültige Entscheidung gemäß dem offiziellen Protokoll in Dharamsala wider.

Publikum: Und was ist mit einem rotierenden Sitzplan?

Ehrwürdige Jampa Tsedroen: Nein. Wenn Sie in das Buch schauen Würde und Disziplin, das vom zweiten Nonnenkongress 2007 veröffentlicht wurde, werden Sie sehen, dass Seine Heiligkeit die Dalai Lama sagte: „Sobald die Probleme mit der vollen Nonnenordination geklärt sind, müssen noch einige kleinere Fragen geklärt werden (z. B. die Sitzordnung von Mönchen und Nonnen auf Bühnen). Dies wird durch das Einwilligungsprinzip behandelt. Keine einzige Mönch, nicht einmal die Dalai Lama, kann solche Entscheidungen treffen. Unter den Mönchen muss Einstimmigkeit herrschen.“

Wenn wir uns den Vatikan ansehen, sehen wir, dass er die Charta der Menschenrechte immer noch nicht ratifiziert hat. Der Grund dafür hat mit der Frage der Gleichstellung der Geschlechter zu tun. Im Grunde haben wir in Europa noch nicht einmal die Gleichstellung der Geschlechter erreicht. Das bedeutet, dass es noch einige Zeit dauern wird.

Sylvia Wetzel: Ich möchte dem, was sie gesagt hat, etwas hinzufügen. Ich vergebe den Tibetern alles; Schließlich sind sie 1959 in die Neuzeit eingetreten, weshalb ich verstehe, wenn sie immer noch patriarchalische Standpunkte vertreten. Viel problematischer finde ich es, wenn sich meine westlichen Kolleginnen und Kollegen patriarchalisch äußern. Also vergebe ich den Tibetern alles; Sie gaben mir das kostbare Geschenk des Dharma. Sie können weitere 300 Jahre brauchen, um sich an die neue Ära anzupassen. Europa brauchte 300 Jahre, trotz des Zeitalters der Aufklärung.

Thea Mohr: Ja, ich glaube, Sie waren die Nächste und dann die Dame zu meiner Linken oder rechts vom Publikum.

Publikum: Meine Frage bezieht sich nicht unbedingt auf Mönche oder Nonnen; es geht mehr um die Würde der Frau in Indien. Die Medien sind voll von Artikeln über schreckliche Vergewaltigungsverbrechen. Ich kann es nicht nachvollziehen, aber da wir hier viele Leute haben, die Indien gut kennen, könnten Sie mir vielleicht eine Antwort geben.

Ehrwürdige Jampa Tsedroen: Vielleicht kann ich das mal schnell kommentieren. Tatsächlich sogar während der BuddhaZu seiner Zeit gab es Vergewaltigungen. Das ist einer der Gründe, warum die Buddha proklamierte, dass Nonnen dies nicht tun sollten meditieren unter Bäumen, sondern in Häusern, die von den Mönchen gebaut wurden. Die Frage des Geschlechts wird im heutigen Indien heftig diskutiert. Mit meiner jetzigen Arbeitserfahrung an der Akademie der Weltreligionen denke ich, dass bei einer religionsübergreifenden Betrachtung sehr schnell klar wird: Wir müssen immer unterscheiden zwischen den Idealen der einzelnen Religionen – wie sie in religiösen Texten beschrieben werden und gelebt von den Heiligen – und die gesellschaftlichen Realitäten der einzelnen Länder.

Es ist eine bekannte Tatsache, dass sich Religionen ständig weiterentwickeln, was für Buddhisten keine Überraschung sein sollte, die verstehen, dass alles vergänglich ist. So hat sich der Buddhismus durch verschiedene kulturelle Einflüsse bereits mehrfach verändert. Aber in asiatischen Ländern gibt es immer ein sehr starkes hierarchisches System, und in solchen Hierarchien sind Männer immer höher als Frauen. Das ist es tatsächlich, wovon der Ehrwürdige Thubten Chodron vorhin gesprochen hat, die große Angst, dass die gesellschaftliche Harmonie gefährdet ist, wenn die Hierarchie verschoben wird. Aber in diesen Ländern haben demokratische Prozesse und Modernisierungen einiges in Bewegung gesetzt und hierarchische Verschiebungen ausgelöst. Und das löst Angst aus.

Die Frage ist also, wie wird es ausgeglichen? Denn bei den Modernisierungsprozessen werden sich naturgemäß konservativere Segmente bilden, die aufgrund des Modernisierungsdrucks oder des sogenannten Neokolonialismus glauben, dass alles so erhalten bleiben muss, wie es ist, und auf keinen Fall verändert werden darf. Probleme werden dadurch starrer. Und deshalb finde ich den Dialog so wichtig.

Und die Frage, auf die ich noch keine Antwort gefunden habe – und vielleicht hat jemand eine Idee, wie das gehen kann, da ich eine gewisse Hilflosigkeit verspüre – ist, wie wir mit Menschen sprechen sollen, die sich weigern, über diese Themen zu sprechen. Wir können immer mit denen ins Gespräch kommen, die auf unserer Seite stehen und die Diskussion gut finden, aber wir möchten wirklich, dass die auf der anderen Seite mit an Bord kommen. Und das sollten wir erreichen, indem wir ihnen zuhören, sie verstehen und ihre Argumente ernst nehmen. Ich glaube, wir versuchen das seit Jahrzehnten.

Die schwierig zu beantwortende Frage ist, wie wir diesen Punkt erreichen, an dem wir einander tatsächlich zuhören und in einen Dialog treten. Und ich glaube, das ist genau das Problem, das die gesamte Diskussion um Gender umgibt – vielleicht nicht Gender, sondern eher die Befreiung der Frau. Sylvia, du hast einmal zu mir gesagt, dass man Gleichberechtigung nur mit dem anderen Geschlecht aushandeln kann. Aber Tatsache ist, dass Frauen nicht unabhängig werden können, ohne Gespräche und Verhandlungen mit Männern zu führen. Wir brauchen diese Partnerschaft zwischen beiden Seiten der Gesellschaft.

Thea Mohr: Beantwortet das etwas deine Frage?

Publikum: Ich möchte einen weiteren Punkt ansprechen, den ich während des gestrigen interreligiösen Dialogs aufgegriffen habe. Ich fand es wirklich ganz nett, wie wichtig Bildung [im Gespräch] war. Ich glaube, das betrifft auch die „Geschlechterfrage“, um den deutschen Ausdruck zu verwenden. Ich glaube, wenn Bildung wirklich in alle Schichten der Gesellschaft integriert werden kann, kann das Denken zukünftiger Generationen beeinflusst werden.

Was mich ein wenig traurig macht, ist weniger die Frage der Geschlechtergleichstellung als vielmehr die Frage des Buddhismus im Westen, die durch die Bemerkung von Thubten Chodron ausgelöst wurde, die sagte, dass von all den vielen westlichen buddhistischen Lehrern, die sie kenne, die Hälfte von ihnen sei glaubte nicht an Wiedergeburt. Als nebenberuflicher Tutor des Raining-Kurses zehn muss ich bei einigen Diskussionen sagen, dass ich am Anfang ziemlich überrascht war, als der Punkt des Glaubens an die Wiedergeburt angesprochen wurde. Ich bemerkte, wie viele Zweifel bestehen, selbst unter denen, von denen ich erwartet hatte, dass sie im Buddhismus gut etabliert sind. Ich dachte: „Nun, auch wenn mir dieses Thema definitiv klar ist, andere haben es vielleicht nicht so verstanden.“ Und ich muss sagen, dass das noch etwas dauern wird.

Thea Mohr: Vielen Dank. Ich denke, wir werden auf dieser Seite weitermachen.

Publikum: Mir ist vorhin etwas aufgefallen, als du, Sylvia, über deinen Lebensweg gesprochen hast. Sie haben ein Problem angesprochen, das ich häufig beobachtet und vielleicht sogar persönlich erlebt habe. Sie sagten: „‚Ich bin wieder zuständig für, ich weiß nicht, die Küche? Wie praktiziere ich und so weiter?“ Dies beinhaltet subtile Diskriminierung. Ich hatte das gleiche Problem, als ich meinen Abschluss gemacht habe und meine Kinder noch klein waren – jetzt habe ich alle Zeit der Welt, seit sie groß sind. Aber man muss eine bestimmte Rolle einnehmen: Entweder man ist die emanzipierte Frau und kämpft sich durch, oder wenn man Kinder hat, dann ist man eine „Kampfmutti“ und stellt die Kinder an die erste Stelle: „Ich fordere diese Veränderungen Da ich Kinder habe: Dieses Seminar muss an dem und dem Datum stattfinden, weil ich nur dann frei habe.“ Oder du hältst dich schnell zurück, weil alle anderen von dir genervt sind.

Die Lebensweisen und Realitäten von Frauen werden aufgrund ihrer Biologie eher verdrängt. Frauen sollten wie Männer sein. Es hat mit Hierarchie und dem Verlust des Respekts für diese Demographie der Gesellschaft zu tun, die [bis jetzt] aufrechterhalten wurde. Wir alle haben eine Mutter; die Hälfte der Bevölkerung sorgt zu Hause für einen reibungslosen Ablauf. Und es ist nichts wert. Daher finde ich das wirklich schockierend. Bildung ist natürlich immer noch sehr wichtig – man hört nicht auf zu denken, wenn fünf Kinder um einen herum kreisen. Tatsächlich ist es genau das Gegenteil.

In unserem Museum hängt ein wunderschönes hinduistisches Gemälde, das drei Frauen beim Besuch darstellt Guru und dem Kind in ihren Armen beibringen, wie es seine Hände zum Gebet auflegen soll. Als [undeutliches Wort] Asket, der seine Hände immer so in die Luft hält, dass sie verdorrt sind, der Guru zeigt mit verdorrten Händen auf den Schüler neben ihm. Aber das Kind taucht nicht einfach aus dem Nichts auf, sondern entsteht durch die Frauen, wenn auch nicht ganz. Wie Seine Heiligkeit heute schon sagte, befinden wir uns mitten in einer komplexen Situation. Der Ehrwürdige Jampa Tsedroen fragte auch, wie wir die Leute dazu bringen sollten, mit uns zu sprechen? Ich glaube, wir müssen uns daran erinnern, dass wir alle zusammen in dieser Situation sind, die ohne Männer und Frauen nicht funktioniert.

Eine harmonische Situation kann es nur geben, wenn sich niemand benachteiligt fühlt, in diesem Fall Frauen. Wir sollten diese Dynamik im Auge behalten, aber ich weiß nicht, ob jemand ganz Ohr ist. Für Nonnen gibt es das Problem der Kinder und wer weiß was noch nicht. Die gewöhnlichen Frauenprobleme betreffen uns nicht. Das ist natürlich eine große Freiheit und ein enormer Vorteil, ein Teil davon zu sein Sangha. Aber begreifen Nonnen, wenn sie über Frauenrechte oder Geschlechtergleichstellung sprechen, überhaupt noch, dass Frauen im Allgemeinen auch andere Probleme zu schultern haben? Das sind schließlich buddhistische Laienfrauen.

Thea Mohr: Ja, vielen Dank. Gehen wir zurück zu dieser Seite [des Raums].

Publikum: Ich möchte dir wirklich eine Frage stellen, Sylvia – wenn ich dich Sylvia nennen darf. Sie haben Erfahrungen mit Gestalttherapie aus früheren Tagen. Ich bin Gestaltpsychotherapeutin und glücklicherweise hat sich die Gestalttherapie weiterentwickelt. Wir sind nicht mehr Revolutionäre wie in den Tagen, als [undeutliches Wort] dagegen waren, sondern eher für etwas. Ich könnte deine Reaktion nachvollziehen. Ich möchte Sie fragen, was ist Ihre Meinung dazu jetzt? Wir haben Wurzeln in der Gestalttherapie, die auch Zen-Buddhismus ist. Aber was mich stört, ist – und das habe ich von dem Herrn … Ich kann nicht Heiligkeit sagen, es ist nicht mein Stil … sage ich Dalai Lama, den ich sehr respektiere – dass er nicht so eine natürliche Einstellung zur Erotik hat, wie wir sie im Westen und als Gestalttherapeuten haben. Und das fehlt mir im Buddhismus. Ansonsten habe ich größten Respekt vor ihm.

Ich verstehe auch nicht, warum die Haare weg müssen, zumal Männer und Frauen sie so sehr schätzen. Im Grunde spreche ich also das Problem an: „Body Image Positivity“, wobei möglicherweise ein Zusammenhang besteht, dass Männer Frauen respektieren. Was denkst du, Sylvia, da du Erfahrung mit Gestalttherapie hast?

Sylvia Wetzel: Nun, das wäre eine viel längere Diskussion. Es ist ein riesiges Thema und enthält sowohl westliche als auch östliche Konnotationen. Wir haben "Körper Feindseligkeit“ auch hier und die starke Betonung der Körper ist auch eine Reaktion langjähriger „Körper Abneigung." Aber seit zwölf Jahren veranstalten wir hier in Berlin Seminare zu den Themen Buddhismus und Psychotherapie. Wir nehmen uns Zeit für Gespräche mit Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten unterschiedlicher Fachrichtungen. Und ich finde es sehr nützlich, in die Details einzutauchen, aber um ehrlich zu sein, kann ich diese [Frage] nicht in drei oder fünf Minuten ansprechen.

Publikum: Aber ich freue mich, dass Sie sich in diesem Bereich aktiv engagieren. Ich glaube, dass dies dazu führen wird, dass sich unsere Gesellschaft und der Buddhismus weiterentwickeln.

Thea Mohr: Ja, ich möchte die Fragen jetzt abschließen. Okay, vielleicht noch eins.

Publikum: Okay, ich werde mich kurz fassen und Stichworte verwenden. Ich glaube, es ist wichtig, eine andere Ebene einzubeziehen, eine spirituelle. Warum kann der Dritte Karmapa keine Frau sein? Warum kann das nicht Dalai Lama [immanieren – ein ungewöhnliches deutsches Wort für das Konzept des bloßen Bewohnens eines Körper] statt reinkarnieren, und dann wäre das Problem gelöst, ohne dass wir weitere zwanzig Jahre warten müssten? Und warum ist Maitreya – hier in Deutschland muss jede Position auch weiblich ausgeschrieben werden – warum kann das nicht eine Frau sein? Wenn wir uns die Buchstaben [in Maitreya] ansehen, ist Maria eingeschlossen. Wir müssen uns um solche Dinge kümmern. Das ist die spirituelle Ebene. Es gibt so viele Frauen, die sich an Tara erinnern sollten, die geschworen hat, in einer Frau wiedergeboren zu werden Körper. Warum sollte man da irgendwie Ausgleich schaffen müssen Meditation?

Thea Mohr: Ganz sicher. Tenzin Palmo, der meiner Meinung nach hier relativ bekannt ist, hat auch gemacht Gelübde ähnlich denen von Tara in weiblicher Form wiedergeboren werden – und zunächst erleuchtet werden wollen.

Publikum: Lassen Sie mich mit meiner Frage etwas zurückgehen. Wir sprachen kurz über die wachsende Zahl von Nonnen, die einen Geshema-Abschluss erhalten. Vielleicht könnte jemand etwas darüber sagen, wie tibetische Frauen diesen Fortschritt beurteilen, einschließlich positiver Entwicklungen im Nonnenkloster Dolma Ling in Dharamsala. Vielleicht könnten Kelsang Wangmo oder Carola etwas sagen, da sie sehr involviert sind.

Geshema Kelsang Wangmo: Nun, in Bezug auf die Geshema, den Titel für Nonnen, ist die erste Gruppe tatsächlich dabei, ihre Abschlüsse zu machen. Ursprünglich waren es 27 Nonnen, von denen zwei ihre Prüfungen nicht bestanden haben. Aber was den Rest betrifft, sie haben ihre Prüfungen in den letzten zwei Jahren abgelegt und brauchen noch zwei Jahre, um den Geshe-Titel zu erlangen. Jetzt ist das zweite Jahr für die erste Gruppe und das erste Jahr für die nächste Gruppe. Jedes Jahr hat eine Gruppe von Nonnen aus verschiedenen Nonnenklöstern in ganz Indien die Möglichkeit, ihren Geshe-Titel zu erlangen. Vor fünf oder sechs Jahren waren wir amüsiert, wenn jemand den Titel „Nun Geshe“ erwähnte. Heute heißt es eher: „Natürlich, Nun Geshe“.

In Dharamsala ist es mittlerweile ganz normal geworden. Und die Nonne, die dieses Jahr den ersten Platz bei den Prüfungen belegte, stammte aus Dolma Ling Nunney, das in der Nähe von Norbulingka liegt. Ja, in dieser Hinsicht passiert viel, und die Tibeter haben Nonnen kennengelernt, die den gleichen Titel wie Mönche erhalten. Meiner Meinung nach ist der nächste Schritt die vollständige Ordination. Nonnen selbst können sagen: „Jetzt, da wir den Geshe-Titel haben, wollen wir die volle Ordination.“ Das muss in erster Linie von tibetischen Frauen kommen.

Thea Mohr: Vielen Dank. Und ganz schnell die letzten drei Kommentare.

Publikum: Eigentlich hatte ich keine Frage. Ich wollte Ihnen allen meinen aufrichtigen Dank für Ihr Engagement, Ihr Verständnis und Ihre Hingabe aussprechen, mit der Sie sich für diese Themen einsetzen. Dafür bin ich sehr dankbar, da ich davon überzeugt bin, dass der Buddhismus ohne Frauen nicht überleben kann.
Sie sind für uns aufgrund Ihrer klaren Gedanken und Ihres Feingefühls unverzichtbar. Meine Frau ist in ihrem sechsten Jahr hier im Tibetischen Zentrum und studiert buddhistische Philosophie. Das allererste Buch, das ich über den Buddhismus gelesen habe, war eine Empfehlung von Carola Roloff, und deshalb kann ich mit Sicherheit sagen, dass wir ohne Frauen nicht auskommen. Vielen Dank.

Thea Mohr: Danke.

Publikum: Darf ich mich da mal einklinken? Ich glaube das nein Sangha kann ohne uns weibliche buddhistische Praktizierende sein. Ich komme aus Monterey, Kalifornien, und habe eine kleine Sangha – aber die Frauen sind so viel stärker als die Männer. Gibt es eigentlich eine Sangha Wo sind die Frauen nicht? Das hat heute Abend gefehlt. Was können wir weiblichen buddhistischen Praktizierenden tun, um Sie zu unterstützen?

Thea Mohr: Ja, das ist ein guter Punkt.

Ehrwürdige Jampa Tsedroen: Ja, wie gesagt, wir haben diese schöne Broschüre, die von Gabriela Frey mit viel Unterstützung von verschiedenen Seiten erstellt wurde. Es gibt auch einige neue Broschüren über die Sakyadhita International Buddhist Women's Movement. Wenn du dich mit Frauenthemen beschäftigen möchtest, dann würde ich dir empfehlen, dort mal vorbeizuschauen und vielleicht Mitglied zu werden und dich mit anderen Frauen zu treffen.
Die heutige Diskussion drehte sich ein wenig mehr um Mönche. Karma hat uns zusammengebracht, um uns heute mehr mit diesem Thema zu beschäftigen. Aber ich denke, es ist sehr wichtig, auch mit der Ankunft der weiblichen Geshes zu überdenken, dass ein wichtiger Teil der Religion auch die Rituale sind. Und wenn wir uns auf die Ritualhandbücher beziehen, sagen sie oft, dass diejenigen, die solche Rituale durchführen, voll ordinierte Mönche und Nonnen sind, Mönche der höchsten Ordnung.

Meine Sorge ist, dass, wenn wir jetzt aufhören, wenn die Geshemas eine philosophische Ausbildung erhalten können, aber nicht studieren dürfen Ordinierte Regeln erfüllen und die vollständige Ordination erhalten, sind sie dennoch von der Durchführung von Ritualen ausgeschlossen. Es ist ähnlich wie in der katholischen Kirche und den Sakramenten, wo einige der weiblichen Seelsorger zwar predigen, aber nicht das Abendmahl spenden dürfen. Eine ähnliche Entwicklung scheint im tibetischen Buddhismus stattzufinden. Deshalb liegt es in der Verantwortung von uns Männern und Frauen im Westen, bewusst darauf hinzuweisen, dass wir diese Punkte richtig aufgegriffen haben wollen. Ich denke, das wird sehr wichtig sein.

Thea Mohr: Sehr schnell.

Publikum: Ich habe eine technische Frage an den Ehrwürdigen Kelsang Wangmo. Wie haben Sie es geschafft, in ein fremdes Land zu ziehen und zu sagen: „Ich bleibe hier“ und dann die nächsten 24 Jahre dort zu verbringen – vor allem in Indien, das nicht zur Europäischen Union gehört?

Geshema Kelsang Wangmo: Es gibt diesen Ausdruck: „Einen Tag nach dem anderen.“ Wie sagt man das auf Deutsch? „Einen Tag nach dem anderen.“ Natürlich hatte ich nie vor, so lange in Indien zu bleiben. Wenn ich diesen Plan von Anfang an gehabt hätte, wäre ich wahrscheinlich nach vierzehn Tagen gegangen. Aber man gewöhnt sich an vieles – eigentlich gewöhnt man sich an alles. Es war sehr vorteilhaft; es hat meinen Geist geöffnet, so dass ich verschiedene Dinge sehen und verschiedene Kulturen erleben konnte.

Schließlich ist nicht alles perfekt und man kommt auch mit viel weniger aus. Im Laufe der Jahre war dies sehr hilfreich für mich – eine neue Sprache zu lernen, eine andere Kultur zu erleben und natürlich die Armut in Indien zu sehen und darüber nachzudenken, wie glücklich ich war, mit Möglichkeiten geboren zu werden, das Beste daraus zu machen mein Leben.

Publikum: Ich meinte eigentlich die bürokratischen Hürden.

Geshema Kelsang Wangmo: Oh… die bürokratischen Hürden. Naja, wenn ich ins Büro muss, dann muss ich statt zwei Stunden drei Tage einplanen. Alles dauert so viel länger, aber man gewöhnt sich daran. Obwohl Inder sehr bürokratisch sein können, sind die Menschen freundlich und lächeln, wenn Sie ein Büro betreten. Man braucht eine starke Blase, weil man viel Tee trinkt, aber insgesamt gibt es so viel Freundlichkeit und Spaß zu haben.

Publikum: Es scheint sehr einfach zu sein, dort einen dauerhaften Wohnsitz zu bekommen, oder?

Geshema Kelsang Wangmo: Nicht immer. Ich muss alle fünf Jahre ein neues Visum beantragen. Manchmal ist es schwieriger, manchmal einfacher – aber in der Regel alle fünf Jahre. Ich möchte noch etwas erwähnen: Es hat mit dem Thema Vergewaltigung zu tun, da ist mir gerade etwas eingefallen. Es ist nicht speziell mit dem Buddhismus verwandt, aber es kam mir gerade in den Sinn. Kürzlich hielt der Premierminister Indiens eine Rede am Unabhängigkeitstag Indiens, wo der Premierminister Indiens zum ersten Mal am Unabhängigkeitstag eine Rede über die Fehler der Inder statt über einen Angriff der Pakistaner hielt.

Er sagte. „Es ist so peinlich, dass in Indien so viele Frauen vergewaltigt werden. Alle Eltern sollten aufhören, ihre Töchter zu fragen: „Was machst du jeden Abend? Wo gehst du hin?" und fragen stattdessen ihre Söhne: „Was macht ihr? Wie behandeln Sie Frauen?“ Ich denke, das ist eine große Bewegung. In Indien tut sich viel, auch rund um Frauenthemen. Die Tatsache, dass Vergewaltigungsverbrechen öffentlich gemacht werden, ist ein weiteres Zeichen des Wandels in Indien.

Thea Mohr: Danke nochmal. Wir sind ein wenig über die Zeit gegangen. Noch ein kurzes Schlusswort von Gabriela.

Gabriela Frey: Ja, ich wollte nur einen kurzen Hinweis geben, denn die Frage „Was kann man tun?“ wurde schon mehrfach gefragt. Ich habe auch Bemerkungen gehört, dass wir mehr [buddhistische] Texte übersetzen sollten.

Wir haben diese Website eigens ins Leben gerufen BuddhistWomen.eu für diejenigen in Europa, weil ich meine Texte schon immer mit Freunden in Frankreich teilen wollte. Da die meisten jedoch Französisch sprechen, würde ich ihnen sagen: „Hier ist ein toller Artikel, vielleicht von Carola.“ Und ich möchte es mit ihnen teilen. Da sie leider auch kein Englisch konnten, musste ich es für sie übersetzen.

Wir haben begonnen, Artikel, Buchempfehlungen und andere Dinge auf dieser Website zu sammeln. Es ist wirklich zu einem Netzwerk unter dem Europäischen Buddhistischen Dachverband gewachsen. Wenn Sie etwas Interessantes haben – vielleicht einen tollen Text in irgendeiner Sprache – ermutige ich Sie, es uns zu schicken, denn dies ist nicht nur eine Website „für Frauen von Frauen“, sondern für alle. Ich habe viele männliche Freunde, die sagen: „Mensch, das ist wirklich ein toller Text. Sie sollten es einschließen.“

Dort gibt es eine enorme Menge an Informationen. Wir sammeln sogar soziale Projekte. Langsam aber sicher hat sich die Website zu einer wertvollen Ressource entwickelt. Und das Tolle ist, ihr könnt alle etwas beitragen. Geh und sieh es dir an. Wenn Ihnen etwas nicht gefällt oder Sie einen Fehler bemerken, lassen Sie es mich bitte wissen. Schließlich sind wir alle Menschen, haben unsere eigenen Jobs und tun dies freiwillig. Es ist nicht perfekt, aber wir versuchen unser Bestes. Es ist wirklich nur eine Zusammenarbeit von Freunden, an der Sie alle teilnehmen können.

Thea Mohr: Lassen Sie mich die Website noch einmal wiederholen: Es ist www.buddhistwomen.eu or www.sakyadhita.org. Ich gehe davon aus, dass Flyer verteilt wurden.

Gabriela Frey: Ich habe noch mehr in die Ecke der Bühne gestellt. Wenn sie alle weg sind, stehen sie morgen am Stand.

Thea Mohr: Vielen Dank. Wir danken Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit und Ihre Beiträge. Ich hoffe, dass es uns heute Abend mit der Podiumsdiskussion gelungen ist, Denkanstöße zu geben. Ich mache es kurz: Wir wünschen Ihnen allen einen schönen Abend und morgen einen interessanten Tag mit Vorträgen von Seiner Heiligkeit dem Dalai Lama. Gute Nacht!

Ehrwürdige Thubten Chodron

Die Ehrwürdige Chodron betont die praktische Anwendung von Buddhas Lehren in unserem täglichen Leben und ist besonders geschickt darin, sie auf eine Weise zu erklären, die für Westler leicht verständlich und praktikabel ist. Sie ist bekannt für ihre warme, humorvolle und klare Art zu lehren. Sie wurde 1977 von Kyabje Ling Rinpoche in Dharamsala, Indien, als buddhistische Nonne ordiniert, und 1986 erhielt sie in Taiwan die Bhikshuni Vollordination. Lesen Sie ihre vollständige Biografie.